Wien g'spürn
2006 Warner Music
(T. & M.: R.Neuwirth)
I håb an Auftråg, dass i's net vergiss
von unsern Wirt, der wås so leiwând is
der sågt: Des echte Wien, då kummst auf amoi drauf
des taucht erst so nåch zwa, drei Vier'ln auf
Is wie Atlantis a vasunkne Stådt
die nur der siecht, der wås an Spiagl håt
Die schenste Zeit vageht jå eh so schnöö (schnell)
kummst aus'n Beisl, is scho wieder höö (hell)
Drum liaber Freind, verzeih, wânn i di heit verzah
såg ned na
I muaß Wien wieder amoi (einmal) g'spürn
des geht ma o (mir ab) – wås soll i måchn
a påar Glasln inhaliern
a bissl schmähfian (führen), wieder låchn
Lâng is her
- wânn wår des? – I waß scho
nimmamehr
gânz klår, des wår – wås,
so lâng wårn mia (wir) scho ned flaniern?
I muaß Wien wieder amoi g'spürn
muaß schaun ob's iwahaupt (überhaupt) no' då is
muaß mi irgendwo verliern
wo ålles so bekânnt und nåh is
Då schau her
- du lebst a no' (auch noch)! – åber
bitte sehr
ana wa' no' (einer wäre noch) frei, a Sessl
derf i wås spendiern?
I muaß Wien wieder amoi g'spürn
Mia wean an Koda (Kater) hâm, an irrn
mia tan uns vuasetzlich (vorsätzlich) ruiniern
weu (weil) mia woin (wollen) Wien wieder amoi g'spürn
(T.: Die Gstanzler aus dem Internet; M.: R.Neuwirth)
Hasi, hupf in d' U 4
und kumm schnöö (schnell) zu mir
Hasi, daß i da's lern
wie die Züge verkehrn
(Roland Neuwirth)
"Mein Herr, entschuldigen Sie
Steign Sie aus oder wie?"
"Na (nein), i fåhr bis in d' Remis'
Weu a (weil eine) Türstörung is!"
(Roland Neuwirth)
Die U-Bahn is pünktlich
die U-Bahn is schnöö (schnell)
Wann i weida liagn tua (wenn ich weiter lüge)
Dann kumm i in d' Höö (Hölle)
(Anne Winter)
Die U-Bahn is pünktlich
die U-Bahn is gschwind
wânn i a so warad (wenn ich auch so wäre)
dânn häsd (hättest du) scho a Kind
(Klaus Medek)
I wår a amoi (einmal) jung
jetzt bin i a scho oid (auch schon alt)
und jetzt kânn i nur hoffn
die U-Bahn kummt boid (bald)
(Hansi Treitsack)
There's no way out of this U 2
Honey I'll be late comin' home to you
Try to get up but I'm held fast
'cause of all this bubble gum stuck to my ass
(Mike Maloy/Roland Neuwirth)
- WUMM -! "Na au!"
"Entschuldign S', gnä' Frau ...!"
"Na gehn S' schon weg, das hab ich gar nicht gern!
Da kann ich ja gleich Ihre Sekretärin wer'n!"
(Roland Neuwirth)
Kommt Herr Braun an
in der Braunschweiggassn
muaß er dort die andern
redn lassn
(Helmut Wemer)
âm Nestroy-Plåtz mecht i
de Gstanzln wem zeign
doch dem tan bedeutende
Zweifeln aufsteign
(Hans Werner Sokop)
Mei Kopfhörer, sågn Sie
der schdeat (stört) scho seit Hietzing?
Gnä' Frau, passn S' auf
Oder woins (wollen Sie), dass i mitsing?
(Tscho Theissing)
Vom Schottentor weg
fåhrt die U-Bahn ums Eck
owa (aber) nåchher beim Råthaus
fåhrts eh wieder grådaus
(Tscho Theissing)
Von Ober St. Veit
nach Unter St. Veit
is' wirklich, åber wirklich
åber wirklich ned (nicht) weit
(Christian Tesak)
Ich hab mir für die U-Bahn
einen Sitzplatz reserviert
aber trete ich herzu, dann
hat ihn meistens wer storniert.
(Eva Chwosta)
Wir fahr'n heut mit der U
erst zum Ich, dann zum Du
Was ist das? fragt der Franzl
Nu, ein hochdeutsches Gstanzl
(Paul McPaulchen)
Sieh die hochtoupierte Tante
drüben an der Bahnsteigkante:
Ihr Pinscher grinst und pisst aufs Gleis
weil er nichts von Elektrik weiß
(Sean McKentsy)
Frågt ana: "He Bimbo
was du machen in Wien?"
"Erst promovier' ich in Germanistik
dann studier ich Medizin."
(Helmut Wemer)
"Hean S' (hören Sie), Sie schbeim (kotzen) da am Perron?
Wie kumm i ma vua? (Wie komme ich mir vor?)"
"I woit (wollte) eh in Waggon schbeim
owa (aber) de Tian (die Türen) wårn scho' zua (zu) ..."
(Helmut Wemer)
Die Kåtz håt âm Prâterstern
An leiwândn Koda (Kater) gern
Des taugt eahm (ihm), des hoda (hat er) gern
Er mechert (möchte) nur ned Voda (Vater) wer'n
(Tscho Theissing)
Jeder håt in der U3
wem zum ânhaltn dabei
Aus gegebenem Mangel
hoid i des Schdangl (halte ich die Stange)
(Christian Scheindl)
Ob Fåhrschein, ob Vier'l
es hat ois (alles) seinen Preis:
Fåhrn tua i schwoaz (schwarz)
owa saufn nur weiß
(Vincenz Wizlsperger)
"Des is a Hundefåhrkårtn –
Då zåhln S' Stråf', åber fix!"
"Wânn S' woin (wollen) kânn i böön (bellen)
owa zåhln tua i nix."
(Helmut Wemer)
Drobn auf der Pilgrambruckn
fângt a Schaß (Furz) mi ân zum druckn
erst auf der Kettenbruckngåssn
håb i eahm dânn ausselåssn
(Alexander Gross)
Heite drah i mi ham (heute bringe ich mich um)
hau mi unter d' U4
owa soit des (aber sollte das) ned hihaun
gemma muagn auf a Bier
(Helmut Wemer)
Då liegt ana am Gleis
und då steht ana danebn
der schreit: Des is a Kurzzug
då bleibn S' âm Leben!
(Christian Tesak)
(T. & M.: R.Neuwirth)
Mia kamertn (wir kämen) – Sie wissen eh –
mia wa'n jetzt quasi då (wir wären jetzt sozusagen hier)
Liegert'leicht was ân? (Läge vielleicht etwas an?)
a påar Minutn hätt ma no' (hätten wir noch)
Weu (weil) tätn Sie was woin (wollen) von uns
es kennt (könnte) jå durchaus sei'
oiso (also) wânn S' wås brauchertn (bräuchten)
es stingert Ihna frei (es stünde Ihnen frei)
Oder sågertn Sie a (auch)
die Såche hätt no' Zeit
dânn måchert uns des a nix
oiso wa' ois klår so weit (also wäre soweit alles klar)
Weu wânn Sie eh nix woin tätn
dânn wa' ja nix verhåckt
i man (meine), es hätt jå kenna (können) sei'
mia hättn jå nur gfrågt
åber ned, es haßert (hieße) dânn
mia seulertn si' o
(wir würden uns abseilen)
Wa' eh nix gwesn, guat, dânn wa' ma (wären wir)
oiso går ned då (also gar nicht hier)
Weu ned, daß wer wås woitert (wollte), göön S'
des treffert (träfe) uns jå dânn
ma' soitert si' (man sollte sich) då ned lâng schbüün
(spielen)
weu då tät ma' dânn schaun
Oisdan (also dann) hätt ma des jetzt a (auch) besprochn
dânn sågert ma hoid (halt): guat
gang ma quasi eh kan o (gingen wir also eh niemandem ab)
dânn wa' ma wieder fuat (dann wären wir wieder fort)
und soitert ana (sollte einer) fragen, dânn bittschee
sågertn S' den an (würden Sie demjenigen sagen)
daß mia (wir) sozusågn
går ned dågwesn wa'n
(hiergewesen wären)
(T. & M.: R.Neuwirth)
Lahn di z'ruck, des haut di fiare
låss di fålln, des baut di auf
geh in di, dânn sixd di ausse
(geh in dich, dann siehst du klar)
kummst auf amoi (einmal) drauf
Lahn di z'ruck, des haut di fiare
schålt auf lângsâm, sunst is z'spät
måch an Punkt und es geht weida
is doch gscheida oder ned?
Lahn di z'ruck
låss di foin ...
Kânnst ned luftholn, ned verschnaufen
rennst nur'n Gööd (Geld) nåch rund um d' Uhr
und hosdas (hast du es), dânn kânnsta går nix kaufen
då håst ka Zeit dazua
Bist immer ei'deut (eingeteilt), wås glaubst, wås i bin
i renn den gânzn Tåg im Kras
i bin so busy - bis i hi bin
des is ållas, wås i waß
Åber amoi (einmal), då steht des gânze Werkl
amoi, då steht die Partie
weu dânn liegst auf da Dackn, unter Garantie
Lahn di z'ruck, des haut di fiare
låss di fålln, des baut di auf
geh in di, dânn sixd di ausse
(geh in dich, dann siehst du klar)
kummst auf amoi (einmal) drauf
Lahn di z'ruck, des haut di fiare
schålt auf lângsâm, sunst is z'spät
måch an Punkt und es geht weida
is doch gscheida oder ned?
Lahn di z'ruck ... nimm an Schluck ...
schliaf (schlüpfe) aus d' Schuach (Schuhe)
åtme durch ... lahn di z'ruck!
(T. & M.: R.Neuwirth, Arr.: M.Kammerhofer)
A gânz's Jåhr âm Urlaub spårn
und waß Gott wohi' fåhrn
wüü (will) i des, brauch i des
muaß i des hâm (haben)?
Stress hätt i so scho gnua (genug)
dânn a no' (auch noch) des dazua
Daß sowås bringt
i glaubs kaum
I håb a klane Hittn (eine kleine Hütte)
Veranda in der Mittn
Schauklstuhl, prima
då hutsch i mi' imma
Wia wånn i im Hotöö wa' (als wäre ich im Hotel)
vergeht die Zeit von söwa (von selbst)
denn i bin scho' längst ân mein Züü (Ziel)
Auf meiner Veranda
de Fiass (Füsse) auf'm Glanda (Geländer)
då fiari allaa (führe ich alleine) die Regie
die herrlichste Szene:
a polsterte Lehne
und wer då drauflahnt bin i
Auf meiner Veranda
nebn dem Oleanda
då zwitschern die Vogerln gânz schdüü (still)
und i zwitscher a an
an leichtern, an schwaran
jå i bin a echtes Genie
I schbü (spiele) in da Liga
da ötaren (älteren) Kriega,
versauf meine Uadn (Orden)
mit an guadn Wei'
Bevua i mi quöön (quälen) tua
fias Gööd (Geld) und laud böön (bellen) tua
då schenk i ma liawa an ei'
Der Wirt, der nimmt ma'n Huat o (ab)
der Årzt, der nimmt ma's Bluat o
die Bank nimmt ma's Gööd o
owa (aber) d' Suagn (Sorgen) nimmts ma ned o
Die Zaga (Zeiger) fressn d' Zeit auf
die Årbeit frisst ma d'Freid (Freude) auf
då brauch i scho' a wås fia mi (auch etwas für mich):
Auf meiner Veranda ...
(T. & M.: R.Neuwirth)
Mein Gott, die Zeit vergeht, heast meiner Söö
(bei meiner Seele)
und wieder a Jahrl mehr âm Bugl (Buckel), göö
gestern, då wårst no' jung und spritzig drauf
und heite – jå es nimmt ålles seinen Lauf
Gestern no' kreizfidöö (kreuzfidel) und pumperlgsund
und heite winkt scho' der ärztliche Befund
gestern, då nimmst no' ois (alles) fia'd Sölichkeit
(für die Seeligkeit) in kauf
und heite – sixt so nimmt ålles seinen Lauf
Triff i an oidn Schuifreind (einen alten Schulfreund)
glaub i, i wer' a Nårr
der ane håt a Wâmpn (fetten Bauch)
der ândre kane Håar
der ane is a Sandler (Penner)
der ândre a Primar
und jeder klane Depp
is heut a ausgwåchserna
Mei Frau sågt: "Du bist scho wiara oida Schuach
(wie ein alter Schuh):
ob'n ziemlich hi' (kaputt) und untn durch!"
Åber des regt mi ålles längst scho' nimma auf
weu schließlich – es nimmt ålles seinen Lauf
A Bacherl, des rinnt owe (hinunter)
weu wânns auffe (hinauf) rinna tät
då gabads (gäbe es) jå des ned
daß ois (alles) den Båch owe geht
Ja is des ned a Jâmmer auf derer Wööd (auf dieser Welt):
Der ane håt'n Beidl (Beutel) und der ândere des Gööd
(Geld)
Mein Gott, då fålln die Bla'ln (Blätter) Jåhr für Jåhr
und nix is heit no' des, wås amoi wår
Åber amoi haust a du den Deckl drauf
weu schließlich – es nimmt ålles seinen Lauf
(T. & M.: R.Neuwirth)
Er: Wås bin i fiara oide (alte) Haut
dass kana si ind Nächn (in die Nähe) traut
I schau mi ân, wås soll i sågn
i ghear mit'n Thermophor daschlågn (erschlagen)
Kasweiß und von der Gicht gânz schief
so lieg i ântrenzt (angesabbert) in mein Mief
so wer'n s' mi findn, såg i dir
und an jedn graust vua (vor) mir
Sie: I lieg nebn eahm ois oide Frau
nur der Plafond schaut mi no' ån
Die Goldne Hochzeit, die wird siaß
mit Schdizschdrimpf um die Wossafiaß
(mit Stützstrümpfen um die Wasserbeine)
Im Glasl drinnan, wiara Wrack
da liegn die fålschn Zähnt (Zähne) âm Gnack
Wânn mia auf d' Gåssn zeppeln tan
dânn tuan si d' Leut auf d' Seitn drahn
Beide:
Jå schau da ân, die zwa
der oide Hawara
mit seiner Hawarie
heast san die no' net hi'?
die lernen's sterbn nie
Mir scheint, i glaub, i tram
die finden nimmer ham
in die Geriatrie
der oide Hawara
mit seiner Hawarie
Er: Die Zöön verfålln, i heas direkt
(die Zellen verfallen, ich kann es direkt hören)
wia der Wurm des Hirn zerbeckt
Båld wer' i mi' im Park verirrn
und duat auf ana Bânk dafriern
In zwa, drei Tåg, i waß genau
Då scheißn mi' die Taubn scho' ân
A Jogger findt mi und kummt drauf:
Då steigt ka Blaserl nimma auf
Sie: Der Oide bei'lt båld die Schuach
und i bleib iwa wie der Lurch
dânn wer' i a an Påscher kriagn
und Tschick (Zigaretten) aufklaubn auf der Stiagn
versteck mei Witwenrentn z'Haus
im Polster und gibs nimma aus
Und wânn i's find, dânn wirds mi gfrein
dânn spend i's dem Tierschutzverein
Beide:
Jå schau da ân, uns zwa
der oide Hawara
mit seiner Hawarie
heast san mia (wir) no' net hi'?
Mia lernen's Sterbn nie
Mir scheint, i glaub, i tram
die finden nimmer ham
in die Geriatrie
der oide Hawara
mit seiner Hawarie
(T. & M.: R.Neuwirth)
Hean S' Sie, schenkn S' ei då
nur kan Ânstandskomplex!
Bei dem schlechtn Wei' då
trink i nur auf ex
und a weu (weil) er ex fia (für) mi is
und eh scho ois (alles) hi is fia mi
Wiara (wie ein) Hund håst di g'schlichn
fia di' wår ålls glått
jetzt is die Zech hålt beglichn
und i bin bankrott
und i håb dir ålles gebn
wås håst gmåcht aus mein Lebn - und i
I håb die Welt neuch erfundn
wiaris jede Nåcht lâng tua
und i denk ma scho seit Stundn
a die Menschn gleich dazua
I håb die Welt neuch erfundn
und jetzt hoff i immer nur:
in der Welt, wo i bin
kummst du nimmer vua
I kânn går nix måchn
passè is passè
i tätert wirklich gern låchn
und voll driwasteh (drüberstehn)
Kumm jå ned z'ruck, låss mi lahna (in Ruhe)
du tepperter klana, du Bua
I håb die Welt neuch erfundn ...
(T. & M.: R.Neuwirth)
Rennt mir heit ana iwan (einer über'n) Weg
mit dem i sötn (selten) Umgang pfleg
denn der lebt auf großem Fuß
siech (sehe) i dânn mi, kriag i den Blues
weu (weil) i, schau i mei Konto durch
pass scho' jetzt nimmer in d' Schuach
"Hallo, Sie!" sågt er zu mir
"Ich flieg heut an d' Cote d'Azur
wenn Sie Lust hâm, schaun S' vorbei
mein Appartment steht Ihnen frei!"
Natürlich håt er ned drân denkt:
a so a Ticket kriagst ned g'schenkt
Då schdö (stelle) i d' Fiaß in a Lawua (Waschschüssel)
und huach ma ân den Aznavour
und wenn i d' Aug'n aufmåch, bin
i scho' wieder z'ruck in Wien ...
Vielleicht håb i sogar no'
wo a Flåschn vom Bordeaux
desweg'n såg i gleich vua Freid:
Hean S', Ihr Angebot is g'scheit:
Jå åber so wås
erzöhn S' (erzählen Sie) ma no' wås
redn S' weida, Herr Baron
und bleibn S' nur sitzn auf ihr'n Thron
sie hâm a Âhnung
von ana feuchtn Wohnung
und von Schwammerln (Schimmel) âm Plafond (Decke)
Schon die Maria Antoinette
die wår âhnungslos, komplett:
"Wås, die Leut, die hâm kein Brot?"
håt sie gesågt, "Du lieber Gott -
soll'n sie Kuchen essen hålt!"
Die is köpft wur'n (geköpft worden) ziemlich båld
Heite is die söwe G'schicht
denn viel Unterschied ist nicht
bei d' Politiker, kummst drauf
nur die Schädln hâms no' (haben sie noch) auf
Bist von die Steuern scho bestürzt
wird dir die Pension gekürzt
Redns da ei': "Tun S' investier'n
und in Aktien spekulier'n!"
Frågstas (frägst du sie) dânn "Mit welch'm Gööd (Geld)?"
schaun sie âhnungslos in d' Wööd (Welt)
Solche Råtschläg von die Herr'n
nehm ich immer an sehr gern
g'scheite Tipps san immer guat
deswegn såg i a sofuat:
Jå åber so wås
erzöhn S' (erzählen Sie) ma no' wås
redts nur weida in dem Ton
und bleibts nur sitzen auf'n Thron
es håbts a (ihr habt eine) Âhnung
von ana feuchtn Wohnung
und von Schwammerln (Schimmel) âm Plafond (Decke)
(T. & M.: R.Neuwirth)
I låss die Ândern gern gwinna (gewinnen)
bevua i mi ånstrenga tua
I håb kan gesteigerten Ehrgeiz, weu i bin a
ka Weh, i håb scho gern mei Ruah
Ma' muaß jå ned iwaroi (überall) dabei sei'
weu oft geht da Schuß eh ins Knia
Es muß die Wåhrheit ned imma nur im Wie' sei'
Mânchmål, då liegts a im Bier
Bled samma scho
åber so bled samma ned
dass ma ned wissn
wia's um uns steht
Bled samma scho
åber so bled samma ned
a bissl wås geht immer
bis eh nimmer geht
Finanziell mit'n Kopf unter Wåsser
sexuell a Minimalist
hinsichtlich Sport eher a Unterlåsser
und bei der Årbeit a guada Statist
Åber beim Trankln (Trinken) voi då (voll da) aufm Postn
denn schließlich: Spaß muß ja sein
Des Leben is jå schiach (häßlich) wie die laufendn Kostn
hinsichtlich Sterbeverein
Bled samma scho ...
(T. & M.: R.Neuwirth, Arr.: B.Mallinger)
I züü (ziele) ins Schwårze und druck o (drücke ab)
a bozn (perfekter) Schuß, des wa' beinåh
a Zehna gwesn, schreins ma zua
åber hålt beinåh hålt nur
A bissl vawåcklt und zu spät âm Punkt
då håt ma wås dazwischngfunkt
's is wia's is, und so gehts oft im Lebn:
Knåpp vorbei is a (auch) danebn
A Ehe is ka Partnerschåft
weu då gehts zua, jå då gehts oft
haß (heiß) her, dass die Fetzn fliagn
es is ned guat ois (alles) owez'wiagn (hinunter zu würgen)
Fünf Zentimeter nebn dein' Kopf
då detoniert der Einbrenntopf
åber nåchher is ålles guat und ois (alles) vergebn
weu knåpp vorbei is a danebn
Jå, es gibt Leit auf dera Wööd (auf dieser Welt)
san pumperlgsund und ham gnua Gööd (genug Geld)
und trotzdem tan sa si nur lad (tun sie sich nur leid)
es is eahna entsetzlich fad
Då kenn i aran (auch einen) von diese Leit
dem håt des Leben nimmer gfreit
er håt si owegstürzt (hinabgestürzt) vom sechstn Stock
wåcht auf im Spitål, des wår a Schock
jetzt sitzta im Roischdui (Rollstuhl) für den Rest
von seinem Lebn
weu knåpp vorbei is a danebn
(T. & M.: R.Neuwirth)
I lieg auf der Couch
und jâmmer und knautsch
No' so a Tagerl (noch solch ein Tag)
und mi fians (führen's) im Wagerl
Wie aufbåhrt lieg i
vor meinem TiVi
då reißt mi a Mödung (eine Meldung)
aus der Lethargie:
Es könnt sich bald lohnen
einen Menschen zu klonen
nåch Schåfe und Kühe
måcht des keine Mühe
Na, wa' des a Wâhnsinn
hätt i so an' Klon
den schick i in d'Årbeit
und geh in Pension
I und mei Klon
mia (wir) sind eine Person
weu i hålt eahm geheim
keiner weiss was davon
dass er stått mir årbeitet
i bin fasziniert:
mei Klon geht in d' Håckn (zur Arbeit)
und i bin saniert
Und siecht (sieht) mi mei' Frau
mit ândere, nau
dânn såg i hålt afoch (einfach):
Gnä' Frau, uns gibts zwafoch (zweifach)
i bin går net er
weu der årbeit gråd schwer
i bin sozusågn
sein Klon bitte sehr
Und kriag i dânn ane (eine)
geklont, so a klane (kleine)
dânn såg i: "Net schlågn S' mi
wânn S' mir ned glaubn frågn Sie
doch nåch in der Firma
dânn hâm S' den Beweis!"
und geh, dass ned siecht
wiari's (wie ich das) Låchn verbeiß
I und mei Klon
mia (wir) sind eine Person
weu i hålt eahm geheim
keiner weiss was davon
Dass er fia mi årbeit
i bin fasziniert:
Mei Klon geht in d' Håckn
und i sitz beim Wirt
(T. & M.: R.Neuwirth)
Bin ein gelernter Menschenfreund
ich sehe vieles ein
darum, wenn jemand Hilfe braucht
dann sag ich auch nicht nein
Neben mir, da wohnt ein Herr
und neulich, so um vier
da läutet es ganz schüchtern
steht Herr Blaskowitz vor mir
Gehn S' Herr Nåchbår, wa' (wäre) des måchbår
Sie endschuldign scho'
muagn kummt der Rauchfângkehrer
åber i bin ned då
Sie tätn mir an G'fålln, an großn
tätn Sie eahm einelåss'n (hinein lassen) –
weu wia gsågt – ich bin nicht da –
glaubn Sie, dass des måchbår wa' (wäre)?
"Na selbstverständlich, warum nicht
das mach ich doch sehr gern!"
so sag ich zu Herrn Blaskowitz
zu diesem netten Herrn
Für eine gute Nachbarschaft
zeig ich mich stets bereit
als es nach zwei, drei Tagen
schon wieder bei mir läut:
"Gehn S', Herr Nåchbår, wa' des måchbår
schaun S', die Såche, die is die:
I håb leider meinen Schlüssel
wo verschmissn, wås waß i (was weiß ich) ...
Sie tätn mir an G'fålln, an großn
tätn S' mi kurz einelåssn
dass i ânruaf mein Papá –
glaubn Sie, dass des måchbår wa'?"
Drauf sag ich: "Freilich, kommen S' nur
und warten Sie bei mir
bis der Papa mit'm Schlüssel kommt
Woll'n Sie ein Flascherl Bier?"
Die Dankbarkeit des Blaskowitz
war rührend, erst sehr spät
ich glaub, es war'n zwei Wochen
bis er wieder draußen steht:
"Gehn S', Herr Nåchbår, wa' des måchbår
schaun S' i håb a Problem:
I kânn ned zåhln, den Strom hâms odraht (abgeschaltet)
wo soll i mei Bier hi'gebn?
Sie tätn mir an G'fålln, an großn
tätn S' mi kurz einelåssn (herein lassen)
dass i's eikühl, såg'n S' ned na!
Glaubn Sie, dass des måchbår wa'?"
Gefälligkeiten da und dort
die soll man nie verwehr'n!
Er hat jetzt einen Schlüssel, denn
so tun wir uns nicht stör'n
Und wenn ich manchmal heim komm
da denke ich mir dann:
vielleicht hat er ja Frau'nbesuch –
und läute vorher an:
"Gehn S', Herr Nåchbår, wär das måchbår
bitte wär'n Sie so nett
könnt' ich - nur vorübergehend –
vielleicht kurz in mein Bett?
Sie tät'n mir ei'n Gefålln, ei'n großn
würdn S' mich in d'Wohnung låssn?
Ich versprech, dass ich nicht stör'
Glaubn Sie, dass das måchbår wär? Ja?"
"Schaun S', Herr Nåchbår, mit mir kann man reden."
(T. & M.: R.Neuwirth)
"Die Musik ist herrlich
was sag ich – fulminant!
Das mein ich jetzt ganz ehrlich ..."
So sågt der Intendant
"Nur weiterkomponieren
am nächsten Donnerståg
werd ich Sie kontaktieren
dânn måch ma den Vertråg."
Schee (schön), daß i a Gööd (Geld) siech (sehe)
er håt gsågt, er mödt (meldet) sich
dânn wår's scho' Mitte März und
i fåss mir a Herz und
ruaf duat (dort) ân, då hear i'n (da höre ich ihn)
sågn zur Sekretärin:
"Ich hab wegfahrn müssen
lassen S' von mir grüßen."
Då wår i plötzlich voi (voll) im Büüd (Bild),
då håb i g'wußt wås schbüüd (spielt):
Ma (man) kânn si auf nix mehr verlåssn
sunst is ma verlåssn sehr gschwind
wia die Papierln auf der Stråssn
drahn si die Leit nåch'n Wind
A ötra (älterer) Mânn verfügt no'
in sein' Testament:
Wânn er stirbt genügt do'
Wânn ma eahm (wenn man ihn) verbrennt
Dafia (dafür) hätt er liaba
daß d' Schrammeln schbüün (spielen) und ka (kein)
årmsöliga, triaba (armseliger, trüber)
Orglwimmera
Åber die Verwândtn
denkn si: wås kânn d'nn
an Totn des no' kränkn,
wâmma si des (wenn wir uns das) schenkn?
A Beståttungsfeia
is scho' so gnua teia (teuer genug)
bei die Normaltarife
is d' Orgl inklusive
Eahm (ihn) wird’s sowieso ned schdean (nicht stören)
er kânns jå nimma hean (hören)
Ma kânn si auf nix mehr verlåssn ...
Einer engagiert sich
auf dem Kunstgebiet
wird öta (älter), etabliert sich
bis ihm ein Titel blüht
Er denkt si: Gööd (Geld) wa' bessa
doch immerhin, das Land
macht mich zum Professa
ich werde anerkannt ...
Doch einestågs erschreckt er
denn plötzlich, då entdeckt er
dass s' jetzt den Schlågersängan
den Tit'l a (auch) umhängan
Wer musikantenstadelt
wird hierzulând geadelt –
wo bleibn denn då die Werte?
denkt sich der Geehrte
A so an Tit'l brauch i ned!
und schmeißt eahm ins Klosett
Ma kânn si auf nix mehr verlåssn ...
(T.: Die Gstanzler aus dem Internet
M.: M.Kammerhofer u. R.Neuwirth)
Mei Glasl is voi (voll)
gleich drauf wieder laa (leer) –
sixt, so gangs oiwei dahi' (so ginge es immer dahin)
wânn nix ânders z'tuan wa' (wäre)
(Rudi jun. Stüger)
Heast, erklär ma amoi (einmal)
de Gschicht mitn Wei':
Aus Traubn wirda gmåcht
und in da Birn schlågta ei' (schlägt er ein)?
(Rudi jun. Stüger)
A Achterl, a Vierterl
a Hålbe weiß g'spritzt ...
I sauf heit so lâng
bis da Rausch richtig sitzt
(Rudi jun. Stüger)
Es wird drum gebeten,
dass ma Wein lesn geht ...
I bleib liawa daham
i bin Analphabet
(Rudi jun. Stüger)
Vüü (viele) Flåschn im Kölla,
dakreiz und daquer (über kreuz und quer)
nur in unsrer Regierung
då san no' vüü mehr (da sind noch viel mehr)
(Herbert Danzer)
Im Parlament ålle zua (betrunken)?
Na i wår von die Socken
Håb dânn gheat (gehört), dass de niacht wårn
(dass die nüchtern waren)
då bin i daschrockn (erschrocken)
(Helmut Wemer)
I steh zwår auf die Rot'n
und i måg a die Weiß'n
åber ehrlich: auf die Blau'n
då kânn ma nur schdoiz sei' (stolz sein)
(Helmut Wemer)
Is der, den i wöhn woit (wählen wollte)
a Roda, a Göwa (ein Roter, ein Gelber)?
I glaub, i sauf jetzt sechs Vier'ln
und wöh mi dânn söwa (und wähle mich dann selbst)
(Helmut Wemer)
Vom Saufn wird d' Leber
bisweilen zirrhotisch
In der Form von romanisch
bis hin zu spitzgotisch
(Roman Beisser)
Mit an Hollastaberl (Hollunderstäbchen) in der Hând
und siebn Åchtln im Hirn
so kânn a jeder
's Neujåhrskonzert dirigiern
(Richard Faderny)
I wår z'schnöö (zu schnell), Herr Inschpekta?
I glaub, Sie hâm recht
I håb heit no' ned mein Spiagl
drum foah i so schlecht
(Helmut Wemer)
Wânn's Benzin ausgeht
laa an (fülle einen) Uhudla nåch
dânn fåhrt dei' Auto
no' bis Mistlbåch
(Richard Faderny)
Såg nie zum Hauer:
der Wein is zu sauer
Såg eahm nur gråd:
Der passt guat - zum Sålåt
(Richard Faderny)
A Lilliputana sågt: „Mir ziagt's ois zaumm
(Mir zieht sich alles zusammen)
bei den Wein, wås Sie hâm!“
Drauf sågt der Wirt: „I bin ka Dumma
Sie san scho' so kumma!“
(Roland Neuwirth)
Zerscht (zuerst) saufst di von Sodom
bis nach Gomorrha
und wânnsd des iwalebd (überlebt) håst
bist nåchher a Pfårrer
(Helmut Wemer)
Wânn da bsofferne Pfarrer
zur Köchin ned derf
dânn håt er no' immer
d' Ministrantnreserv'
(Herbert Danzer)
A wânn ma z'Weihnåchtn zua is
(auch wenn man zu Weihnachten betrunken ist)
greift ma während der Feier
an Seminaristen
ned gleich ân die - Nosn
(Helmut Wemer)
Die Resi håt an Schilling g'schluckt
drauf håt sie 100 Kreuzer g'spuckt
Då sågt der Årzt: „Des is jå klår
sie is jå in die Wechsljåhr.“
(Helmut Leierer)
I wer' mi heit hamdrahn (umbringen)
mit'n „Goldenen Schluck“
und kumm dânn ois (als) Reblaus
nåch Sievering z'ruck
(Helmut Wemer)
Guat, dass der Bush
mehr auf's Ö' (Öl) steht stått âm Wei' (Wein)
sunst maschiarat de Gretzn
no' ins Wei'vier'l ei'
(sonst würde diese Krätze
noch ins Weinviertel einmarschieren)
(Helmut Wemer)
1. Wien g'spürn
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
2. Zug fährt ab (U-Bahn Gstanzln)
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
Samples und Loops: Marko Zivadinovics
Kontragitarre: Roland Neuwirth
Oud: Marwan Abado
Stimme, Gesang (in der Reihenfolge des Auftretens): Roland Neuwirth, Doris Windhager, Fritz Muliar, Mike Maloy, Monika Weinzettl, Marwan Abado, Andreas Maillath-Pokorny, Slavko Ninic, Michael Häupl, Lotte Tobisch, Michael Heltau, Ingrid Thurnher, Andreas Koepp, Ide Hintze, Willi Resetarits, Gerhard Bronner, Vinzenz Wizelsperger, Christian Ludwig Attersee
3. Der Wiener Konjunktiv
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
4. Lahn di z'ruck
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
5. Auf meiner Veranda
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
6. Es nimmt ålles seinen Lauf
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
7. Hawarie
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Gesang: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
8. I håb die Welt neuch erfundn
Gesang: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
9. Ka Ahnung
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
10. Bled samma scho
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
11. Knåpp vorbei
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Slide Guitar: Karl Ratzer
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
12. I & mei Klon
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
13. Gehen S', Herr Nåchbår
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Stimme, Gesang: Karl Ratzer
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
14. Ma kânn si auf nix mehr verlåssn
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Gesang: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
15. Eigschenkt (Wein-Gstanzln)
Gesang & Kontragitarre: Roland Neuwirth
Überstimme: Doris Windhager
Geigen: Manfred Kammerhofer, Bernie Mallinger
Chrom. Knopfharmonika: Marko Zivadinovic
Produziert von:
Roland J.L. Neuwirth
Planung und Organisation:
Andreas Koepp
Studioaufnahmen:
Christoph Amann, Amann Studios Wien
Mix:
Christoph Amann, Amann Studios Wien
Reinhard Brunner, ATS Records Studios, Molln
Außenaufnahmen U-Bahn:
Peter Priglinger
Gstanzlaufnahmen außerhalb des Studios:
Andreas Koepp